Druckluft-Ölsperren
Schutz gegen die Ausbreitung von ausgetretenem Öl auf Gewässern mittels Druckluft
Der steigende Bedarf an Mineralölprodukten hat zu einer Erhöhung der Ölpestgefahr geführt. Gleichzeitig haben uns mehrere Ölpestkatastrophen vor Augen geführt, welch schwerwiegende Folgen ausgelaufenes Öl auf das ökologische System „Gewässer” haben kann.
AGO Hydroair setzt bereits seit Jahren Druckluftsperren für verschiedene Zwecke ein, unter anderem dazu, sauerstoffarme Gewässer mit Sauerstoff anzureichern und Wasserschichten verschiedener Dichte zu mischen. Die Verwendung von Druckluftblasenvorhängen als Ölsperren ist seit den 30er Jahren bekannt. Damals befasste man sich jedoch nur mit sehr dünnen Ölschichten. AGO Hydroair bietet langjährige Erfahrungen zur computerunterstützten Dimensionierung von Ölsperren an. Mit diesem Know- how ist eine Optimierung von Druckluft-Ölsperren möglich, so daß alle äußeren Einflüsse, wie Wind, Wellen, Strömung des Gewässers und große Mengen ausgelaufenes Öl in ungünstigen Verhältnissen simuliert werden können. Das Angebot der AGO Hydroair reicht von der Projektierung bis hin zur Inbetriebnahme.
Funktionsprinzip der Druckluft-Ölsperre
Eine Druckluft-Ölsperre besteht im Prinzip aus einem perforierten, unter Wasser verankerten Schlauch, in den Druckluft geblasen wird. Der Schlauch kann von den örtlichen Gegebenheiten abhängend auf dem Grund oder in einen Graben mit Kiesbett installiert werden. Die aus den Bohrungen ausströmenden Luftblasen steigen an die Wasseroberfläche. Der Lochdurchmesser, Lochabstand und der Schlauchdurchmesser werden unter Einsatz eines Rechenprogrammes so bemessen, dass eine den Erfordernissen gleichmäßige oder variierende Luftströmung über die Länge der Sperre erfolgt. Das mit den Luftblasen aufsteigende Wasser verursacht eine gegenläufige Strömung, die im unteren Teil der Sperre hinführt und wiederum ein Wegströmen von der Sperre in der oberen Schicht erzeugt.
Gerade diese Oberflächenströmung ist es, die das Ausbreiten einer Ölschicht auf dem Wasser verhindert. Wind, Wellen und Strömung beeinflussen eine Ölschicht ganz erheblich, so dass die Wirksamkeit einer Druckluft-Ölsperre unter der Berücksichtigung dieser Faktoren und deren physikalischen Vorgängen unbedingt beachtet werden muss.
VORTEILE VON DRUCKLUFT-ÖLSPERREN
- Pneumatische Ölsperren haben ca. 30 – 60 Sekunden nach Einschalten den Hafen bzw. Anlegeplatz abgeriegelt
- Nach dem Einschalten arbeitet die Druckluft-Ölsperre selbstständig, so daß kein Personal erforderlich ist. Ein Auslösesignal mittels Ölsensor oder durch Druckknopf reicht aus, um die Anlage in Betrieb zu nehmen. Diese Möglichkeiten sind besonders zu beachten, wenn in einem Hafen auch nachts Tankschiffe gelöscht werden.
- Druckluft-Ölsperren funktionieren auch, wenn brennende Ölschichten herantreiben oder sich Eis gebildet hat.
- Obwohl die Druckluftsperre den Hafen absperrt, wird der Schiffsverkehr in keiner Weise behindert. Gefährdete Boote können den Hafen verlassen und Hilfsschiffe ohne Schwierigkeiten die Sperre passieren.
- Eine Ölschicht kann nicht durch Wind- und Strömungsverhältnisse unter der Sperre wegtauchen
- Die Instandhaltungskosten sind bei hoher Lebensdauer sehr gering. Weitere Kosten werden gespart, da die Polyäthylenrohre nicht mit Düsen ausgerüstet werden. Ein spezielles Bohrverfahren, mit dem die Düsenlöcher hergestellt werden, verringert Anschaffungs- und Montagekosten.
- Mit der Druckluft-Ölsperre können Öle und Benzine sowie andere auf Wasser schwimmende Produkte z.B. Styrol zurückgehalten.
- Möglichkeit der Sektorisierung, d.h. durch Einsatz eines Multischlauchverfahrens lässt sich die Ölsperre in besonders gefährdeten Bereichen bezüglich Hauptwindrichtung und Strömung stärker absichern.
Anwendungsbeispiele